Solidarität 3

Streiks bei der Post

ver.di fordert für die rund 140.000 Tarifkräfte des Unternehmens eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich, um den von der Deutschen Post AG durch den Aufbau von 49 Regionalgesellschaften gebrochenen Vertrag zum Schutz vor Fremdvergabe zu kompensieren. In die seit Mitte März laufenden Verhandlungen hat die Gewerkschaft inzwischen auch die Forderung nach einer Entgelterhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eingebracht. Die entsprechenden Regelungen aus dem Entgelttarifvertrag sind zum 31. Mai gekündigt. Im Folgenden dokumentieren wir eine Solidaritätserklärung der Internationalen Transportarbeiter-Föderation.

Die Deutsche Post-DHL zwingt den Beschäftigten der Post bis zu 30-prozentige Lohnkürzungen auf und will sie räumlich von den Kolleg/innen mit guten Beschäftigungsbedingungen trennen.

Der globale und multinationale Lieferdienst hat es auf die am wenigsten geschützten Arbeitnehmer/innen abgesehen, die kurzzeitig Beschäftigten. Ihnen wurden sichere und unbefristete Vollzeitstellen angeboten, wenn sie sich auf einen neuen Vertrag mit "DHL Delivery" einlassen. Wenn sie sich diesem Transfer verweigern, wurde ihnen damit gedroht, ihre Verträge nicht zu verlängern.

DP-DHL unterläuft die bestehende Betriebsvereinbarung mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) - der Gewerkschaft der Postbeschäftigten - und ersetzt sie durch wesentlich schlechtere Bedingungen unter dem Dach ihrer neu gegründeten Tochtergesellschaft "DHL Delivery".

Nach unseren Informationen sieht die Realität für die Postbeschäftigten, die zu "DHL Delivery" wechselten, düster aus:

Sie wurden mehr oder weniger zum Wechsel gezwungen.

Sie können die geringere Bezahlung nicht ausgleichen, weil der Zugang zu Überstunden nun schwieriger ist.

Sie sind von den Beschäftigten abgespalten, für die die Bedingungen der soliden ver.di-Vereinbarung gelten.

Den beiden Beschäftigtengruppen ist untersagt, sich gegenseitig zu helfen.

Der Widerstand der Postbeschäftigten läuft schon seit einiger Zeit. Im Zuge einer Massenmobilisierung werden seit Jahresbeginn u. a. rollierende Streiks durchgeführt.

"Die Geschäftszahlen zeigen, dass es der Deutschen Post AG gut geht. Zugleich will man den Beschäftigten an den Kragen. Wir erwarten vom Arbeitgeber endlich ein vernünftiges Angebot." Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende

Angesichts der sich zuspitzenden Maßnahmen und des erneuten Scheiterns von Gesprächen wird die Unterstützung der globalen Gewerkschaftsfamilie jetzt nötiger gebraucht denn je. Helft mit, diese Vorstöße abzuwehren. Werdet jetzt aktiv und unterstützt die 140.000 Postbeschäftigten in Deutschland und ihre Familien.

Quelle: ITF