Die Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Kampf gegen Faschismus

Wenn Sozialdemokraten oder Grüne den ukrainischen Faschisten freundschaftlich die Hände schütteln, dann geht das klar. Auch mit dem sogenannten "Kreml-Kritiker" Nawalny gibt es große Gemeinsamkeiten und eine brüderliche Solidarität. Schließlich weiß die "Bürgerliche Mitte" von CDU, CSU, FDP, Grünen und SPD, wo der Hauptfeind steht.

Ganz anders sieht es bei den "linksextremistischen" Staatsfeinden von DKP, SDAJ oder der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN-BdA) aus. Die werden ja auch bis heute von den deutschen Sicherheitsorganen und Geheimdiensten beobachtet.

Da wundert es dann nicht, dass sich Jochen Partsch, der grüne Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, von einer Aktion des Darmstädter Bündnisses gegen Rechts distanziert. Dieses Bündnis hatte die Stadt Darmstadt um Unterstützung gebeten. Geplant war ein Banner am Langen Ludwig, einem zentralen Denkmal für Ludwig I., erster Großherzog von Hessen. Mit dem Banner sollte an die Anschläge von Hanau am 19. Februar 2020 erinnert werden.

Aber: die Deutsche Kommunistische Partei ist Unterstützer dieses Bündnisses. Namentlich die DKP scheint ihm - im Gegensatz zu den ukrainischen Faschisten (siehe oben) - Bauchschmerzen zu bereiten.

So richtig lächerlich wird die Stellungnahme von Partsch, wenn er behauptet, dass der Lange Ludwig als bedeutendes kulturhistorische Denkmal nicht für politische Zwecke genutzt werden soll. Die Stadt Darmstadt und ihr Oberbürgermeister verstehen wohl das Erinnern an die faschistischen Morde in Hanau als "politischen Zweck".

Das Bündnis gegen Rechts hat sich gegen die Spaltungsversuche des Darmstädter Stadtoberhauptes ausgesprochen. An der Kundgebung des Bündnisses gegen Rechts am 19.2.2021 auf dem Darmstädter Luisenplatz nahmen 500 Menschen teil. Das ist gut so. Es waren Kommunisten, die vor, während und nach dem Faschismus die größten Opfer im antifaschistischen Kampf zu beklagen hatten. Unter anderem mit dem Darmstädter Stadtverordneten Georg Fröba, einem kommunistischen Widerstandskämpfer, der von den Faschisten in Frankfurt-Preungesheim ermordet wurde.

Max Horkheimer formulierte am Vorabend des zweiten Weltkrieges: "Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen." Die DKP schweigt nicht vom Kapitalismus. Anscheinend ist es genau dies was bürgerliche Politiker wie den Darmstädter Oberbürgermeister offensichtlich stört.