DKP Reinheim

Seniorenpolitik - jetzt bitte Nägel mit Köpfen machen

Der DKP-Antrag "Seniorenpolitik - Bestandsaufnahme und Perspektiven" liegt noch immer auf Eis. Jetzt sollten die Haushaltsmittel endlich freigegeben und die Umsetzung begonnen werden.

Im Januar hatten wir bereits über den Antrag der DKP-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung mit dem Titel "Seniorenpolitik - Bestandsaufnahme und Perspektiven" berichtet. In den Haushaltsberatungen im Dezember wurde er - im Gegensatz zu den Vorjahren - nicht gleich von der Rathausmehrheit abgelehnt, sondern es wurde beschlossen, dass "zunächst die Ergebnisse der durch den Magistrat durchgeführten Seniorenbefragung ausgewertet und im Ausschuss für Soziales-, Gesundheit-, Jugend,- Sport- und Kultur vorgestellt und behandelt werden" sollten. Bis dahin sollten die beantragten Haushaltsmittel gesperrt werden - über die Aufhebung der Sperre und Umsetzung des Antrages sollte dann nachfolgend beraten werden.

Inzwischen ist das halbe Jahr herum. Die Anfang 2021 durchgeführte Befragung der Seniorinnen und Senioren wurde ausgewertet. Die Ergebnisse wurden im April vorgestellt und im Mai an die Fraktionen verteilt. Damit sollte die Entscheidung über unseren Antrag jetzt eigentlich auf der Tagesordnung stehen. Da das anscheinend nicht von alleine passiert, hat die DKP -Fraktion jetzt einen entsprechenden Antrag eingebracht.

Zur durchgeführten Befragung und ihren Ergebnissen ist folgendes anzumerken:

Bereits vor der Auswertung war offensichtlich, dass wesentliche Themen wie z.B. die familiäre Situation der Seniorinnen und Senioren (Familie am Ort oder nicht), oder auch der Wunsch nach seniorenspezifischen sozialen und kulturellen Angeboten nicht einmal Gegenstand der Befragung waren. Ebenso kommt z.B. das Thema Migration in der Befragung nicht vor.

Ergebnis der Befragung ist immerhin, dass bestehende Angebote in den Bereichen Freizeit und Sport von ¾ der Befragten nicht genutzt werden. Mit dem allgemeinen kulturellen Angebot besteht dagegen bei ¾ der Befragten Zufriedenheit, wobei aber nach seniorenspezifischen Themen wiederum nicht gefragt wurde.

Die Inhalte und Ergebnisse der Befragung machen also deutlich, dass die Begründung für unseren Antrag nach wie vor Gültigkeit hat. Wie schon im Januar angemerkt: "So gut gemeint das Engagement unserer ehrenamtlichen Seniorenbeauftragen ist - Ergebnisse, die weiter tragen, bekommt man nicht ohne professionellen Einsatz."

"Professionell" heißt auch, dass Gebrauch gemacht wird von dem, was an anderer Stelle bereits erarbeitet wurde, z.B. von der "Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen" (BAGSO). Das Positionspapier "Kommunale Politik für ältere Menschen" ist da schon einmal eine gute Grundlage (www.bagso.de/fileadmin/user_upload/bagso/06_Veroeffentlichungen/2017/BAGSO_Positionspapier_Kommunale_Seniorenpolitik.pdf)