Telekom verbindetverschwindet

Nach dem Personalabbau bei der Telekom-IT, der T-Systems und im Personalservice in den letzten Jahren haben die Plattmacher der Telekom den nächsten Kandidaten für Entlassungen und Standortschließungen identifiziert: Die T-Shops!

Wenn es nach den bekanntgewordenen Plänen des Managements geht, sollen mindestens 20% der etwa 500 Shops bundesweit dicht gemacht werden. Und nicht nur die Shops sollen verschwinden, die Menschen, die dort arbeiten, sollen auch auf der Straße landen. Das sind nach Einschätzung der Gewerkschaft ver.di 500 - 700 VerkäuferInnen und 100 Shop-LeiterInnen. Das Management aber spricht von 1.200 - 1.300 betroffenen Kolleginnen und Kollegen. Damit dürften auch Jobs in der Zentrale der PVG, der Telekom-Gesellschaft, die die T-Shops betreibt, auf dem Spiel stehen.

Die Gewerkschaft ver.di und die Betriebsräte der Shops versuchen aktuell, die Kolleginnen und Kollegen der PVG sowohl in der Zentrale als auch in den Shops von der Notwendigkeit zu überzeugen, sich gegen die Pläne des Managements zur Wehr zu setzen. Es geht jetzt darum, dass möglichst alle Beschäftigten Mitglied der Gewerkschaft werden und ihre Bereitschaft erklären, an Arbeitskämpfen zum Erhalt der Arbeitsplätze teilzunehmen. Bisher ist die gewerkschaftliche Durchsetzungsfähigkeit in den Shops auf Grund des geringen Organisationsgrades und der fehlenden Streikbereitschaft für einen ernsthaften Kampf um die Arbeitsplätze nicht ausreichend.

Für die Kolleginnen und Kollegen geht es jetzt um einiges. Es existiert zwar eine Vereinbarung zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, diese endet allerdings am 31.12.2020. Personalabbau und Standortzerschlagung sollen bis zum 31.12.2021 laufen. Somit wären die Beschäftigten ein komplettes Jahr ohne Schutz! Das Management hätte ausreichend Zeit, um den 1.200 - 1.300 Betroffenen durch Kündigungen die berufliche Existenz zu zerstören.

In den vergangenen Jahren bekamen die Beschäftigten der T-Shops bei tariflichen Auseinandersetzungen immer wieder solidarische Unterstützung von den Kolleginnen und Kollegen anderer Telekom-Betriebe. Auch diesmal wurde durch die gewerkschaftlichen Strukturen etwas in dieser Richtung organisiert. So helfen beispielsweise der ver.di - Bezirksfachbereich und die Betriebsgruppe in Südhessen bei der Mobilisierung der Shop-Beschäftigten. Allerdings kann dieser Konflikt nicht als Stellvertreter-Kampf geführt werden. Nur wenn die betroffenen Kolleginnen und Kollegen sich selbst kollektiv für ihre Interessen einsetzen, besteht Aussicht auf Erfolg! Und dann muss auch klar sein, dass die Niederlegung der Arbeit, der Streik, ein legitimes und notwendiges Mittel ist, um die Arbeitsplätze und Shops zu erhalten.

Die Konjunkturnachrichten der letzten 6 - 8 Monate deuten auf eine anstehende Wirtschaftskrise hin. In dieser Situation ist der Kampf um jeden Arbeitsplatz notwendiger denn je. In der anstehenden Krise einen neuen Arbeitsplatz zu finden, ist nahezu aussichtslos!

Eine Forderung, die Arbeitsplätze schafft und die Sicherheit bestehender Arbeitsplätze erhöht, wäre die nach der deutlichen Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Eine Forderung, die nicht nur den Beschäftigten in den Shops zu Gute käme und die in allen Unternehmen und Betrieben der Telekom durchgesetzt werden müsste.