Winnie Mandela gestorben

Am Montag starb die südafrikanische Freiheitskämpferin Nomzamo Winifred Madikizela-Mandela im Alter von 81 Jahren in einem Krankenhaus in Johannesburg. Im Alter von 21 verschrieb sich die heute oft als "Mutter der Nation" bezeichnete Winnie dem Kampf gegen die Apartheid. Als erste schwarze Sozialarbeiterin im Baragwanath-Krankenhaus in Soweto lernte sie dort ihren späteren Mann Nelson Mandela kennen und führte ab da ein Leben im Widerstand. Durch die lebenslange Haft Mandelas alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern, stellte sie ihre politische Arbeit nicht ein, sondern intensivierte sie noch. Das Apartheitregime verfolgte sie gnadenlos, sie wurde zu langen Haftstrafen verurteilt, die sie zum größten Teil in Einzelhaft verbüßte. Nach dem Sieg über die Apartheid wurde Winnie Madikizela-Mandela Vorsitzende der African National Congress Women’s League (ANCWL) und stellvertretende Ministerin für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Technologie, trat aber nach Betrugsvorwürfen zurück. Sie blieb Zeit ihres Lebens der "Politik der Versöhnung" gegenüber skeptisch und kritisierte die Wirtschaft Südafrikas als "immer noch weiß".

"Sie war eine unerschütterliche Anhängerin unseres Kampfes um die Befreiung. Ihr Abschied aus der Welt der Lebenden hat Südafrika ärmer zurück gelassen" - die Südafrikanische Kommunistische Partei (SACP) drückte ihre Trauer um Winnie Madikizela-Mandela aus und rief Südafrika auf, im Sinne von Winnie weiter zu kämpfen: "Die SACP ist zutiefst besorgt, dass die südafrikanische Revolution ihre Veteranen verliert, die so gewaltig zu unserem Kampf gegen die koloniale Unterdrückung beigetragen haben.Die Bewegung sollte dem Beispiel ihres revolutionären Lebens folgen und sich dem Kampf für ein Ende des Patriarchats in unserer Gesellschaft widmen, um die Probleme dieses Systems, die Klassen-, Nationen- und Geschlechtsungleichheiten, die Arbeitslosigkeit, Armut und soziale Unsicherheit endlich zu beseitigen."

Präsident Cyril Ramaphosa hat ein Staatsbegräbnis für Winnie Madikizela-Mandela angekündigt.

Aus: UZ, Ausgabe 06.04.2018