Selbstbestimmtes Leben im Alter

Der wachsende Anteil alter Menschen an der Gesamtbevölkerung wird zunehmend als Vorwand genutzt, um die Leistungen der Alterssicherung abzubauen und zu privatisieren. Altersarmut ist stark angewachsen.

Insbesondere Frauen sind aufgrund Ihrer Biografie (Kindererziehung, Pflegetätigkeiten in der Familie, Halbtagstätigkeiten, Arbeitslosigkeit etc.) stark betroffen. Für solche Biografien wurde eine Grundrente diskutiert, ihre Umsetzung wird jedoch von unternehmerfreundlichen und unsozialen Parteien hinausgezögert und boykottiert. Die bisher diskutierten Vorschläge zur Grundrente sind allerdings bis jetzt unzureichend und nicht dazu geeignet Menschen aus der Armut heraus zu holen. So sollen Arbeitslosenzeiten und Schulausbildung bei den Zugangsvoraussetzungen 33 Jahre "Grundrentenzeiten" nicht angerechnet. Dies gilt auch für freiwillige Beitragszeiten. Hier muss dringend nachgebessert werden.

Durch Entlassungen und so genannte "sozialverträgliche" Lösungen werden viele ältere Arbeitnehmer auf Kosten der Allgemeinheit und vor allem der Betroffenen selbst aus dem Arbeitsleben verdrängt. In vielen Unternehmen finden sich kaum mehr Mitarbeiter über 55. Gleichzeitig wurde das Rentenalter auf 67 Jahre heraufgesetzt, um die Alterssicherung weiter abzubauen. Die Arbeitgeber ziehen sich zunehmend aus der Verantwortung und bauen ihren Anteil an der Renten und Krankenversicherung ab. Für Leistungsberechtigte des Arbeitslosengeldes II (Hartz IV) werden keine Rentenbeiträge mehr eingezahlt.

Für viele alte Menschen werden die Renten bereits in naher Zukunft nicht einmal für die Grundbedürfnisse ausreichen.

Aktive Senioren sind aufgrund ihrer Erfahrungen und Kenntnisse ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft. Die Lebensleistung der älteren Generation muss respektiert werden. Jegliche Diskriminierung aus Altersgründen muss unterbleiben. Fähigkeiten, Kompetenzen und das Gestaltungspotential älterer Menschen müssen gefördert und genutzt werden.

Dafür setzt sich die DKP ein:

  • Die Rente erst ab 67 muss rückgängig gemacht werden. Jede und jeder muss wieder spätestens mit 65 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen dürfen.
  • Eine Grundrente von mindestens 1.300 Euro steuerfrei besonders für Frauen und Niedrigverdiener ist dringend nötig!
  • Die DKP will die durch Steuern finanzierte Subvention der Versicherungswirtschaft beenden. Lebensstandardsicherung und Freiheit von Armut ist nur durch eine solidarische Rentenversicherung erreicht, in die ALLE einzahlen. Wir sind gegen die Absenkung des Beitragssatzes zur gesetzlichen Rentenversicherung.
  • Schaffung von bezahlbaren Alten- und behindertengerechten Wohnungen durch die Städte und Gemeinden. 1/5 der neu gebauten Wohnungen sollen barrierefrei sein. Selbständigem Wohnen ist Vorrang vor anderen Unterbringungsmöglichkeiten zu geben.
  • Ambulante soziale Dienste und Pflegehilfen gehören in den öffentlichen Sektor. (Positives Beispiel ist Schweden: dort besteht ein Recht auf häusliche Pflege oder wahlweise stationäre Pflege.) Die Kosten dafür müssen aus der Pflegeversicherung gedeckt werden. Das bedeutet, dass die Arbeitgeber wieder mit höheren Beiträgen an der Renten- und Pflegeversicherung beteiligt werden müssen.
  • Treffpunkte für Seniorinnen und Senioren mit Kulturprogramm, Bildungsangebot, Freizeitgestaltung - wohnortnah.
  • Einführung eines Sozialpasses damit auch Seniorinnen und Senioren mit geringer Rente am kulturellen Leben teilnehmen können und der Vereinsamung vorgebeugt wird.
  • Erhalt der gesetzlichen Rentenversicherung. Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung (d.h. auch von allen Freiberuflern, Selbständigen und Beamten).