Trotz alledem!
Ein Porträt des antifaschistischen Widerstandes im Rhein-Main-Gebiet
Im Mainzer Haus der Jugend (HdJ) wird aus Anlass des Jahrestages der Befreiung eine Ausstellung mit Porträts und Biografien von Menschen aus Rheinhessen und der Rhein-Main-Region zu sehen sein, die sich in ihren Heimatorten gegen die Naziherrschaft eingesetzt haben. Andere kämpften in Frankreich gegen die Besatzung oder in Spanien gegen den dortigen Faschismus.
Von der Mainzer Jüdin, der in letzter Not die Flucht gelang bis zum bewaffneten Kämpfer in der Resistance, von der Mainzer Schriftstellerin Anna Seghers und ihrer Frankfurter Freundin Lore Wolf bis zum Soldaten der Internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg werden Menschen und ihre Geschichten vorgestellt. Der Mainzer Arbeiter, der illegale Zeitungen druckte und deswegen jahrelang inhaftiert wurde und die evangelische Familie, die Juden versteckte und ihnen so das Leben rettete. Vom kommunistischen Jugendlichen, der 11 Jahre lang in Gefängnissen und Konzentrationslagern war bis zum jüdischen Schauspieler aus Mainz, der emigrieren musste, wird man in der Ausstellung die verschiedensten Lebenswege kennen lernen können.
Was alle vereint, ist die subjektive Entscheidung jeder und jedes Einzelnen, sich dem Faschismus entgegenzustellen. Mehr als zwanzig Lebenswege von Menschen, an die kein Denkmal erinnert und die - ihrer Haltung, ihrer Taten und ihres Mutes wegen - nicht vergessen werden sollen.
21. Mai 2010, 19:00 Uhr
"Da sind wir aber immer noch!"
Ein Gesprächsabend und ein Fest mit antifaschistischen Widerstandskämpfern und Widerstandskämpferinnen aus dem Rhein-Main-Gebiet
Eingeladen sind: Günther Arndt, 85 Jahre, Widerstand in Frankfurt
Philipp Benz, 98 Jahre, Darmstadt, Widerstand der KPD
Gertrud Grünewald, 93 Jahre, Gewerkschaftlicher Widerstand inFrankfurt
Hans Heisel, 88 Jahre, Frankfurt, Resistance
Gertrud Meyer-Jörgensen, 92 Jahre, Wiesbaden, Jüdische Gemeinde Mainz
Lorenz Knorr, 89 Jahre, Frankfurt, Widerstand in der Tschechoslowakei
Hans Schwert, 102 Jahre, Widerstand in Frankfurt am Main
Marie-Lousie Steinschneider, 83 Jahre, Frankfurt, Widerstand in Frankreich
Irma Strauch, 89 Jahre, Mainz, Widerstand im Saarland
sowie:
Hans Beickler, Sohn von Adam Beickler, Widerstand in Mainz
Lena Carlebach, Enkelin von Emil Carlebach, Widerstand in Frankfurt
und Häftling im KZ Buchenwald
Silvia und Alice Gingold, Töchter von Etti und Peter Gingold, Resistance
Josef Kauff, Mainz, Sohn einer Mainzer Arbeiterfamilie
Sibylle Meisenzahl-Michel, Tochter einer antifaschistischen Familie aus Alzey
Musik: Karl H. Nagel
Haus der Jugend, Mitternachtsgasse 8 in Mainz
Wir besuchen am 21. Mai gemeinsam die Ausstellung und die Veranstaltung.
Treffpunkt 16:30 Uhr am Hauptbahnhof, gemeinsame Zugfahrt.
Bei Interesse bitte melden: Rainer Keil, Tel.: 0160-90244774